Die Edition der Deutschen Schriften Martin Bucers ist der deutsche Zweig des internationalen Vorhabens einer ersten historisch-kritischen Gesamtedition der Werke Martin Bucers, deren beide andere Teile (lateinische Werke und Korrespondenz) an den Universitäten Straßburg (unter Zuziehung eines international besetzten Editorenteams) und Erlangen erarbeitet werden. Die Anfänge der Edition liegen in einer internationalen Kooperation, die in der Nachkriegszeit unter schwierigen Bedingungen begonnen wurde. Mit Unterbrechungen konnte die Edition dank der Förderung durch das Akademienprogramm der Union der Akademien der Wissenschaften vorangebracht werden.

Das Projekt konnte Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen werden. Zuletzt wurde ein umfassender Registerband erstellt, der die 23 Bände der Edition erschließt:

Martin Bucers Deutsche Schriften, hg. v. Christoph Strohm., (im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Bd. 19: Registerband, bearb. v. Daniel Degen und Stephen E. Buckwalter, Gütersloh 2016.

In Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Heidelberg wurden alle 23 Bände der gedruckten Edition digitalisiert und verlinkt. Es wird sowohl das Druckbild als auch ein durchsuchbarer Text geboten: https://digi.hadw-bw.de/view/bds

Eine Auswahl der seit den 1960er Jahren erschienenen Bände der Edition.

Eine Auswahl der seit den 1960er Jahren erschienenen Bände der Edition.

Bucer hat unter anderem als Vermittler zwischen Katholiken und Protestanten sowie zwischen lutherischen und reformierten Protestanten, aber auch mit dem radikalen Täufertum eine entscheidende Rolle gespielt. In früheren Jahrhunderten war um dessentwillen als einer, der die Sache der Theologie um der Diplomatie willen aufzugeben bereit war, negativ angesehen. So dauerte es bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, bis sein außerordentlich umfassendes Werl einer Edition für würdig erachtet wurde.

Die Edition hat einen maßgeblichen Anteil daran, dass Martin Bucer heute – ganz anders als vor 50 Jahren – als dritter deutscher Reformator nach Luther und Melanchthon weithin bekannt ist; dass seine theologie- und kirchengeschichtliche Bedeutung, aber auch seine reichs- und kulturgeschichtliche Bedeutung heute gewürdigt werden können.

Brief Martin Bucers an den Basler Bürgermeister Jakob Meyer (zw. 21.1. und 2.2.1539), Basel SArch, Erziehungsakten X,1.4, Nr. 10/13, fol. 1r; abgedruckt in: Martin Bucer, Deutsche Schriften, hg. v. Gottfried Seebaß und Christoph Strohm, Bd. 12: Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538-1545), bearb. v. Stephen E. Buckwalter, Gütersloh 2007, S. 556f.

Brief Martin Bucers an den Basler Bürgermeister Jakob Meyer (zw. 21.1. und 2.2.1539), Basel SArch, Erziehungsakten X,1.4, Nr. 10/13, fol. 1r; abgedruckt in: Martin Bucer, Deutsche Schriften, hg. v. Gottfried Seebaß und Christoph Strohm, Bd. 12: Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538-1545), bearb. v. Stephen E. Buckwalter, Gütersloh 2007, S. 556f.