Der pCarlsberg 158 stammt aus dem Antikenhandel.  Es besteht jedoch kein Zweifel, dass er ursprünglich Bestandteil der großen Tempelbibliothek von Tebtynis war, die Carlo Anti bei seinen Grabungen nördlich des Tempels des Soknebtynis am am 10. März 1931 fand.

Einige Papyrusfragmente aus Tebtynis, die sich heute im Besitz des »Istituto Papirologico Vitelli« in Florenz befinden, können dem pCarlsberg 158 zugeordnet werden. Eine genaue Analyse der in Frage kommenden fiorentiner Fragmente  wird gerade durchgeführt.

Sowohl das recto wie auch das verso des pCarlsberg 158 weisen demotische Texte auf. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte es bei dem Schreiber des recto und des verso um dieselbe Person handeln. Die Handschrift wird, sehr vorsichtig, in die 1. Hälfte des 2. Jh. nChr. datiert. Auch dies bedarf allerdings noch einer genaueren Analyse.

Auf dem recto wie dem verso befinden sich jeweils zwei stark diskursive religiöse Texte, die jedoch inhaltlich unterschiedliche Thematiken besitzen. Der Text des recto weist Parallelen zum Mythologischen Handbuch für die oberägyptischen Gaue (pFlorenz PSI I 72) auf, führt jedoch auch die ersten unterägyptischen Gaue auf. Das verso kann wohl thematisch in den Bereich des Mythos von Horus und Seth verortet werden.